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Deutsche Automobilhersteller im SEO-Vergleich

In Deutschland generiert die Automobilindustrie einen Jahresumsatz im 3-stelligen Milliardenbereich und steht als Industriezweig damit mit an der Spitze unseres Landes. Die Bekanntheit und weltweite Beliebtheit der deutschen Automobilhersteller möchte ich heute zum Anlass nehmen die Marken Audi, BMW, Mercedes-Benz, Opel, Porsche und Volkswagen einem kleinen „SEO-Vergleich“, hinsichtlich einiger relevanter SEO-KPIs, wie bspw. dem Sichtbarkeitsindex oder den Rankings, zu unterziehen. Denn Zeiten in denen die Suchmaschinenoptimierung (SEO) nicht den geeigneten Kanal für Automobilhersteller darstellte, weil ein gutes Ranking noch lange nicht zum Verkauf eines Wagens führte, sind meiner Meinung nach mehr als überholt. Ebenso wie die Behauptung, dass nur Autohändler einen Autoverkauf ermöglichen. Und da der Kunde König ist, die Kunden nicht nur deutsche Automobilhersteller zunehmend online in Auto-Blogs und Auto-Magazinen recherchieren und sich, wie bei anderen Kaufentscheidungen auch, von Freunden und Bekannten in ihrer Kaufentscheidung beeinflussen lassen, setzen Automobilhersteller wie Audi, BMW, Mercedes-Benz & Co. zunehmend auf den Kanal „Internet“, in ihrer gesamten Marken-Strategie.

Deutsche Automobilhersteller im SEO VergleichAbb.01: Deutsche Automobilhersteller im SEO Vergleich – Audi, BMW, Mercedes-Benz, Opel, Porsche & Volkswagen (SEO-Tool: Sistrix)

Inhaltsverzeichnis:

Um eine Vergleichbarkeit herstellen zu können, fließen bei diesem SEO-Vergleich nicht die Blogs oder Online-Magazine der Automobilhersteller in das Ergebnis mit ein, sondern lediglich die Brand-Domains wie mercedes-benz.de oder volkswagen.de. Und da nicht wenige Konzerne aus der Automobilindustrie ihre digitalen Präsenzen massiv ausgebaut haben und sich die einzelnen Marken zunehmend mit neuen Trends, Technologien und Kanälen beschäftigen und somit auch die Brand-Awareness über diese Online-Kanäle positiv beeinflussen wollen, soll dieser kleine Vergleich mit ausgewählten SEO-KPIs eine kleine Einschätzung ermöglichen, wie erfolgreich die einzelnen deutschen Automobilhersteller in Bezug auf Suchmaschinenmarketing, im speziellen Suchmaschinenoptimierung aufgestellt sind.

Die SEO-KPIs für diesen Vergleich (Quelle: Sistrix)

Zur Analyse der einzelnen Domains wurden folgende SEO-KPIs detaillierter und umfänglicher begutachtet und interpretiert:

  • Sichtbarkeitsindex: Dieser Wert stellt einen Indikator für die Sichtbarkeit (SI) einer Domain im Google Ranking, in diesem Fall für Google Deutschland, dar. Da dieser KPI eines der primären Ziele einer SEO-Strategie darstellt, bietet sich der Sichtbarkeitsindex, unabhängig vom verwendeten SEO-Tool, auch zur Erfolgsmessung der durchgeführten Maßnahmen an.
  • Anzahl an indexierten Seiten: Dieser Wert bildet die Anzahl bei Google indexierter Webseiten der analysierten Domain ab.
  • Top-100 Rankings: Dieser Wert zeigt an, wie viele der gefundenen Keyword-Rankings in den Top 100 bei Google stehen.
  • Top-10 Rankings: Dieser Wert zeigt an, wie viele der gefundenen Keyword-Rankings in den Top 10 bei Google stehen und somit potentielle Traffic-Lieferanten darstellen.

In einer am Ende zusammengefassten „Gesamtgegenüberstellung“ der Domains wurden zusätzlich noch folgende mit aufgeführt:

  • Top-3 Rankings: Dieser Wert zeigt an, wie viele der gefundenen Keyword-Rankings in den Top 3 bei Google stehen und somit noch größeres Potential für Traffic darstellen.
  • Anzahl an Social-Signals: Dieser Wert zeigt die Anzahl der Social-Signals für die untersuchte Domain an und greift hierzu auf Twitter, Facebook und Google+ zurück.
  • Anzahl an Backlinks: Der Wert zeigt an, wie viele Backlinks der Sistrix Link-Crawler auf externen Domains gefunden hat, die auf die jeweilige Domain verweisen.

Die hier aufgeführten KPIs erheben keinen Anspruch auf Vollständig einer umfänglichen SEO-Analyse, sondern sollen für diesen Blogartikel lediglich eine Vergleichbarkeit der deutschen Automobilhersteller ermöglichen.

Die Reihenfolge des SEO-Vergleiches

Für die Reihenfolge der zu analysierenden Automobilhersteller wird auf das Ranking des Digital Brand Champions (DBC), einer 2012 ins Leben gerufenen Studie der Strategieagentur diffferent und der WirtschaftsWoche, zurückgegriffen. Das Herzstück der Studie bildet die Digital Brand Scorecard mit hinsichtlich der Erfolgsfaktoren Digital Brand Integrity, Digital Brand Assets, Digital Relationship Value und Digital Innovation Leadership. Wer von Euch einen Blick auf den DBC von 2013 wirft, wird somit erkennen, dass die hier im Artikel aufgeführte Reihenfolge der Automobilhersteller keinerlei persönliche Präferenzen wiederspiegelt ;o)

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Audi im SEO-Vergleich

Bei Begutachtung der drei relevanten Kennlinien des Ingolstädter Automobilherstellers Audi bzw. dessen Brand-Domain wird deutlich, dass insbesondere die Jahre 2011 und 2012 von Stagnation geprägt waren. Das heißt, dass sich die Anzahl an Rankings aus den Top 100 und Top 10 nicht verbessert haben und einen Seitwärtstrend abbilden. Im Gegenteil, die Rankings waren eher ein wenig rückläufig. In Bezug auf den Sichtbarkeitsindex, entwickelte sich die Domain vom Sommer 2011 bis Sommer 2013 rückläufig, was zu einer Reduzierung der Sichtbarkeit von fast 50% führte. Dieser doch recht deutliche Rückgang führte insbesondere bei den Top-10 Rankings zu keinem signifikanten Rückgang. Normale Schwankungen in Bezug auf neue Modelle des Herstellers und deren Nachfrage, sei an dieser Stelle mal davon ausgeschlossen.

Für eine Marke wie die Ingolstädter, unabhängig von möglichen Restriktionen die mit einem solch großen Onlineprojekt einhergehen können, ist dies eine Domain mit SEO-Potential.

Der blaue Pin („A“), der übrigens bei allen weiteren Automobilherstellern ebenfalls enthalten ist, bildet das Penguin-Update 2.0 ab. Wodurch deutlich wird, dass zumindest die Domains von Audi, BMW & Co. mit diesem Google-Update keinerlei Probleme haben. Am interessantesten an diesen Audi-Werten ist für mich allerdings der Anstieg der blauen Kennlinie (Top-10 Rankings) ab Herbst 2013. Da dieser Wert auch ein Indiz für potentiell mehr Traffic darstellt, ist es interessant herauszufinden, woraus dieser Anstieg u.a. resultiert. Da in den seltensten Fällen immer nur eine Anpassung für eine solche Veränderung zuständig ist, sondern die Korrelation mehrerer Maßnahmen.

Audi im SEO-VergleichAbb.02: Audi im SEO-Vergleich (Sichtbarkeitsindex oben, Rankings unten)

Ein kurzer Blick in die verschiedenen Subdomains und Verzeichnisse von audi.de brachte dann zu Tage, dass das Verzeichnis „Content“ im Herbst letzten Jahres einen starken Anstieg zu verzeichnen hat und damit mitverantwortlich ist für den Anstieg der Top-10 Rankings von ca. 25%. Dieser Bereich beinhaltet Inhalte zum Thema „Vorsprung durch Technik“ und den Bereich „Erlebniswelt“.

Audi im DetailAbb.03: Audi im Detail – Entwicklung der Rankings des neu angelegten Bereiches „Content“

Auch wenn dieser signifikante Anstieg wenige Tage später einen jähen Abstieg zur Folge hatte, die Anzahl an Top-10 Rankings blieb bestehen, weil andere Verzeichnisse der Audi-Domain wie bspw. der Bereich“ Neuwagen“ neue Rankings hinzugewonnen haben. Seit Oktober 2013 stagniert dieser Wert allerdings, ebenso wie die Sichtbarkeit. Im Grunde genommen haben diese drei SEO-KPIs der Audi-Domain (Sichtbarkeitsindex, Top-100 Ranking, Top-10 Ranking), mal ausgenommen durch die Auswirkungen des Penguin-Updates, in den vergangenen 4 bis 5 Jahren keine signifikanten positiven Veränderungen zu verzeichnen. Für eine Marke wie die Ingolstädter, unabhängig von möglichen Restriktionen die mit einem solch großen Onlineprojekt einhergehen können, ist dies eine Domain mit SEO-Potential.

BMW im SEO-Vergleich

Den nächsten Autobauer findet man nur knapp 100 km südlicher im selben Bundesland in des Landeshauptstadt München, nämlich die Bayrischen Motorenwerke (BMW). Die Entwicklung der Sichtbarkeit der BMW-Domain ist von einem stetigen Anstieg und einer Verdopplung dieses Indikators von Anfang 2008 bis Anfang 2011 geprägt. Innerhalb der nächsten 2 Jahren wird dieser Zuwachs durch allerdings wieder verspielt. Besonders auffällig ist hier die Reduzierung der Sichtbarkeit Ende 2012. Denn zu diesem Zeitpunkt verliert die BMW-Domain innerhalb von ein paar Tagen an 50% der Sichtbarkeit. Wenn man sich jetzt bei der Analyse der Domain ausschließlich auf die Pins von Sistrix verlässt wurde denken, dass die Domain ein Panda-Opfer wäre. Eine kleine Recherche bei Google ergibt, dass die Domain zu diesem Zeitpunkt Ende 2012 („R-Pin“) einem Relaunch unterzogen wurde. Verzeichnisse die zu diesem Zeitpunkt positive Entwicklungen nehmen, belegen die Vermutung, dass hunderte von Seiten mit zahlreichen Rankings (siehe untere Abbildung mit Top-100 & Top-10) von einem Tag auf den anderen nicht mehr in die Beurteilungen der Domain mit einfließen, da sie mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Relaunch zum „Opfer“ gefallen sind.

BMW im SEO-VergleichAbb.04: BMW im SEO-Vergleich – Der „R-Pin“ steht für den Zeitpunkt des Relaunches (Sichtbarkeitsindex oben, Rankings unten)

Seit Anfang 2013 ist die Entwicklung der Domain durchweg positiv und erreicht zumindest bei den Rankings neue Höchstwerte. Alles in allem könnte man sagen, dass der Relaunch mit etwas zeitlichem Abstand durchaus Verbesserungen erzielt. So ist die Sichtbarkeit in den letzten 12 Monaten um ca. 50% angestiegen und auch die Top-10 Rankings haben sich seit dem verdoppelt. Im allgemeinen eine positive Tendenz, um daraus aber auch Rückschlüsse auf mehr Traffic schließen zu können, müsste man insbesondere bei den Top-10 Rankings einen detaillierten Blick auf diese Rankings werfen. Denn es könnten ja auch mehr neue Top-10 Rankings mit geringem Suchvolumen sein. Umso mehr Rankings mit relevantem Suchvolumen von bspw. 1.000 und höher für den Anstieg der blauen Kennlinie verantwortlich sind, umso besser. Alles in allem kann man für die Domain des Automobilherstellers BMW, seit ca. einem Jahr eine positive Entwicklung hinsichtlich der SEO-KPIs verzeichnen.

Mercedes-Benz im SEO-Vergleich

Verlassen wir die bayrischen Gefilde und wenden uns dem Nachbarbundesland Baden-Württemberg zu. Genauer gesagt der Domain von Mercedes-Benz, die zumindest in Bezug auf die Sichtbarkeit, seit mittlerweile über 6 Jahren keine wirklich positive Entwicklung genommen hat. Im Gegenteil, seit Anfang 2011 ist der Wert eher leicht rückläufig. Und bis zum Penguin-Update Ende Mai 2013 verzeichnet auch die Anzahl an Top-100 Rankings einen klaren Seitwärtstrend, mit leichten Auf & Abs.

Grundsätzlich kann man aber sagen, dass der Trend hinsichtlich der Rankings seit 08/2012 leicht positiv ist und der Ranking-Entwicklung von Audi relativ ähnlich ist und somit genauso „potentialbehaftet“ …

Lediglich die Anzahl an Top-10 Rankings hat seit dem um ca. 25% zugenommen. Mitverantwortlich für die positive Entwicklung der Rankings, ist u.a. der Bereich „Mercedes Welt“, der auch über die Hauptnavigation erreichbar ist. Insbesondere die knapp 600 Subdomains, die zu großen Teilen der Anzahl an Mercedes-Benz Niederlassungen und den Mercedes Autohäusern in Deutschland entsprechen, besitzen mehr Potential, als sie aktuell ausnutzen. Vor allem deshalb, weil viele von Ihnen zwischen 2009 und 2011 wesentlich mehr aus ihren Rankingmöglichkeiten in Bezug auf die jeweilige Regionalität gemacht haben, als in den letzten 2 Jahren.

Mercedes-Benz im SEO-VergleichAbb.05: Mercedes-Benz im SEO-Vergleich (Sichtbarkeitsindex oben, Rankings unten)

Grundsätzlich kann man aber sagen, dass der Trend hinsichtlich der Rankings seit 08/2012 leicht positiv ist und der Ranking-Entwicklung von Audi relativ ähnlich ist und somit genauso „potentialbehaftet“ wie die Domain der Ingolstädter. Rückschlüsse davon auf den Website-Traffic zu ziehen, sollte man allerdings tunlichst vermeiden. Denn hierzu müsste man erst einmal die Top-10 Rankings hinsichtlich seines jeweiligen Suchvolumens und der exakten Position innerhalb des Top-10 analysieren. Aber das ist nicht Ziel dieses Artikels! Der Artikel soll lediglich eine Vergleichbarkeit der deutschen Autohersteller ermöglichen.

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Opel im SEO-Vergleich

Von Baden-Württemberg nach Hessen, genauer gesagt von Stuttgart nach Rüsselsheim. Denn als nächstes werfen wir einen Blick auf opel.de, die Domain die mit Abstand am wenigsten Seiten im Index haben. Im Vergleich zu Mercedes-Benz besitzen die Opelaner gerade einmal knapp 7% im Google-Index. Nichtsdestotrotz ist insbesondere der Trend des letzten Jahres durchaus positiv bei dieser Domain zu sehen. Nicht nur hinsichtlich der Sichtbarkeit, die im Januar 2013 fast ihren Tiefstwert in den letzten 6 Jahren erreicht hatte, sondern auch hinsichtlich der Anzahl an Rankings. Die 1998 registrierte Domain der Automobilhersteller aus Rüsselsheim, weißt in Hinblick auf die Rankings drei offensichtliche signifikante Veränderungen innerhalb weniger Tage auf. Die erste sichtbare Veränderung (unterer Teil der Abb.06) in der liegt im Spätsommer 2008. Zu diesem Zeitpunkt wurde ebenfalls ein Relaunch durchgeführt. Das signifikanteste Datum auf dem unten abgebildeten Sistrix-Zeitstrahl (x-Achse), stellt für mich Anfang November 2010 dar. An diesem mit „R-Pin“ gekennzeichneten Zeitpunkt ging die Sichtbarkeit um ca. 25% und die Rankings um 50% zurück.

Opel im SEO-VergleichAbb.06: Opel im SEO-Vergleich – Der „R-Pin“ steht für den Zeitpunkt des Relaunches (Sichtbarkeitsindex oben, Rankings unten)

Ein tieferer Blick in die Verzeichnisstruktur und die damit verbundenen zeitlichen Entwicklungen der Sichtbarkeiten und Rankings, kann man immer relativ schnell strukturelle und technische Umstellungen, wie eine neue Ordner-Struktur, erkennen (siehe Abb.07). Eine Recherche auf Ebene der gesamten Domain, lässt den Betrachter solche Aspekte nicht immer gleich direkt erkennen. Recherchen bei Google haben ergeben, dass die Zuständige Agentur die Webseite seit Januar 2011 betreut. Womit man mit der Vermutung bezüglich eines Relaunches sicherlich nicht ganz falsch liegt.

Opel im DetailAbb.07: Opel im Detail – neue Bereiche und ihre Sichtbarkeit

Aber genug der Spekulation! Kommen wir zum dritten Punkt, der zumindest im zeitlichen verlauf, gravierende Auswirkungen auf die Anzahl an Top-100 Rankings hatte, dass Penguin-Update Ende Mai letzten Jahres. Sieht auf den ersten blick recht beeindruckend aus, wesentlich interessanter ist für mich aber der Verlauf der weiter unten liegenden blauen Kennlinie der Top-10 Rankings. Da diese u.a. die potentiellen Traffic-Lieferanten für die Webseite abbilden ist es durchaus interessant zu sehen, dass diese nach dem Relaunch Ende 2010 fast 30 Monate benötigt haben um wieder auf das Niveau vor dem Relaunch zu gelangen. Bei einer eCommerce-Website wäre diese Entwicklung in dieser Form sicherlich kaum zu akzeptieren. Der in den letzten Monaten anhaltende positive Trend nicht nur diesem Website-Relaunch zu zuschreiben ist, belegt der 03/2012 hinzugefügte Inhaltsbereich „Opel erleben“. Denn dieser sorgt mit zahlreichen Informationen rund um die Marke Opel und einem Shop-Bereich für eine durchaus positive Unterstützung der gesamten Domainkennzahlen.

Porsche im SEO-Vergleich

Von Rüsselsheim nach Stuttgart, genauer gesagt Stuttgart-Zuffenhausen. Auch wenn die zeitlichen Verläufe des Sichtbarkeitsindex und der Rankings denen von Opel sehr ähnlich sind, wenn auch auf niedrigerem Niveau, liefert bereits die URL einen signifikanten Unterschied zu allen anderen deutschen Automobilherstellern. Denn Porsche greift nicht auf die Länder-Domain .de zurück, sondern auf .com.

Für eine Marke wie diese, …, könnte man insbesondere hinsichtlich SEO sicherlich noch ein wenig mehr Wachstum erreichen.

Alle anderen Hersteller nutzen diese Domain für ihre englisch-sprachigen Webauftritte, während Porsche eine nicht nur aus UX-Gründen mehr als unschöne Sprachauswahlseite vorschaltet. Eine dort nicht anzutreffende Hauptnavigation hat somit keine Chance den internen Linkjuice zielgerichtet durch die Domain fließen lassen zu können, womit insbesondere auf die interne Stärkungen der Seiten und somit bessere Rankings, einiges an Potential verschenkt wird. Aber genug zu technischen Aspekten, auf die in diesem SEO-Vergleich eigentlich gar nicht eingegangen werden sollte ;o)

Porsche im SEO-VergleichAbb.08: Porsche im SEO-Vergleich (Sichtbarkeitsindex oben, Rankings unten)

Werfen wir einen Blick, auf die seit ca. 6 Jahren sehr gleichbleibende Sichtbarkeit, die zumindest seit Ende 2012 ein wenig auffällig ist. Ein Blick auf Anzahl indexierter Seiten in diesem Zeitraum könnte schon eine mögliche Antwort liefern. Denn seit Herbst 2012 springt dieser Wert von 350.000 auf über 3,5 Mio, um wenige Tage bzw. Wochen später wieder bei ca. 250.00 Seiten zu landen. Dieses Indiz führte mich dann in den Webseitenbereich „About Porsche“, in dem neben Jobangeboten auch der Pressebereich beheimatet ist. Und genau hier ist dann auch wieder diese hohe Volatilität, mit Sichtbarkeitssprüngen von 0 auf 1 und wieder zurück, sehr gut zu erkennen (siehe Abb. 09).

Porsche im Detail - VolatilitätAbb.09: Porsche im Detail – Volatilität

Alles in allem ist die Porsche-Domain für mich ein Projekt mit sehr viel SEO-Potential. Denn allein wenn man einen Blick auf die Entwicklung der Top-Rankings der Porsche-Domain wirft, wird man erkennen, dass dieser Wert seit 11/2008 fast unverändert ist. Für eine Marke wie diese, für die es der Anspruch ist Markführer zu sein („Strategiepapier 2018“), könnte man insbesondere hinsichtlich SEO sicherlich noch ein wenig mehr Wachstum erreichen.

Volkswagen im SEO-Vergleich

Von Stuttgart-Zuffenhausen zum nächsten und somit letzten deutschen Autohersteller, geht es nach Wolfsburg. Womit auch klar wäre welche Marken-Domain gemeint ist – volkswagen.de. Zusammenfassend könnte man sagen, dass sich diese Domain analog zu der von Opel verhält. Denn bei einem genauen Blick auf den Sichtbarkeitsindex, lässt sich auch hier ganz bestimmter Zeitpunkt identifizieren, der sich auch in den Rankings für die VW-Domain niederschlägt. Ob nun zufällig oder nicht, aber auch diese Domain wurde im November 2011 einen Relaunch unterzogen („R-Pin“ siehe Abb.11). Und auch in diesem Fall führte dies zu einem Verlust der Sichtbarkeit und der Rankings von teilweise über 50%. Und auch die Domain der Wolfsburger benötigte fast 2 Jahre, um in diesen SEO-KPIs die Werte von vor dem Relaunch zu erreichen.

Volkswagen im SEO-VergleichAbb.10: Volkswagen im SEO-Vergleich (Sichtbarkeitsindex oben, Rankings unten)

Insbesondere die Entwicklung der Top-10 Rankings hat sich in den letzten Monaten positiv entwickelt und zu mehr als einer Verdoppelung dieser traffic-relevanten Rankings geführt. Ein Blick in die Verzeichnisstruktur und die damit verbundene zeitliche Entwicklung der damit zusammenhängenden Sichtbarkeit zeigt deutlich, wann Bereiche „online gegangen“ sind.

Volkswagen im DetailAbb.11 Volkswagen im Detail

Neben dem Penguin-Update (siehe „A-Pin“ in Abb. 11), welches auch bei dieser Domain positive Auswirkungen hinsichtlich der Anzahl an Rankings zur Folge hatte, ist noch der Dezember 2013 einen detaillierten Blick wert. Denn dieser Zeitpunkt verzeichnet in Abb. 10 eine recht deutliche Abwärtsbewegung, die mittlerweile allerdings aufgefangen worden ist. Ein Blick in das dafür mitverantwortliche Verzeichnis zeigt, das die Anzahl indexierter Seiten in diesem Bereich zu diesem Zeitpunkt um ca. 20% zurückgegangen ist und sich die Anzahl an URLs die für den Großteil der Rankings verantwortlich waren, fast halbiert waren.

Volkswagen im DetailAbb.12 Volkswagen im Detail – Neuer Bereich „Technik-Lexikon“

Relativ neue Inhalte, wie der Bereich „Markenwelt“ oder ein „Technik-Lexikon“ (siehe Abb.12) haben diese Entwicklung aufgefangen und sorgen somit für eine Fortsetzung der positiven Entwicklung der Rankings.

Deutsche Automobilhersteller im SEO-Vergleich – Summary

Ohne den etwas detaillierteren Beschreibungen der einzelnen Domains vorwegzugreifen, kann man auf den ersten Blick erkennen, dass die Domains von Volkswagen und Mercedes-Benz und zu Teilen auch Audi hinsichtlich der Verhältnismäßigkeit der Sichtbarkeit am besten bei weg kommen (siehe Abb.12).

Sichtbarkeitsvergleich - Audi, Mercedes-Benz & VolkswagenAbb.13: Sichtbarkeitsvergleich – Audi, Mercedes-Benz & Volkswagen

Während BMW & Opel mit etwas Abstand dahinter das Mittelfeld darstellen und wie die folgende Abbildung 13 darstellt, insbesondere Porsche (blaue Kennlinie) um Längen hinter sich lassen.

Sichtbarkeitsvergleich - Opel, Porsche & BMWAbb.14: Sichtbarkeitsvergleich – Opel, Porsche & BMW

Da man aber allein aufgrund der Sichtbarkeit keine Rückschlüsse in Bezug auf Rankings und Traffic ziehen kann, zeigt ein Blick auf die Anzahl an Top-10 und insbesondere die Anzahl an Top-3 Rankings ein leicht verändertes Bild. Denn nun ist nicht mehr VW die Nummer 1, sondern ganz klar Mercedes-Benz, die auch die mit Abstand die mit fast 650.000 Seiten die höchste Anzahl indexierter Seiten bei Google aufweisen. Dann folgt von Audi, die bspw. nur knapp 100.000 Seiten im Index haben. Den mit Abstand niedrigsten Wert in diesem Bereich, weist Opel mit noch nicht einmal 43.000 Seiten auf. Ein Blick auf die Subdomains der Automobilhersteller zeigt, dass insbesondere Mercedes-Benz und BMW, hunderte Subdomains führen, die entweder Inhalte zu den einzelnen Niederlassungen oder Autohäusern führen. Da auch diese teilweise hunderte von Seiten im Index haben, kommt so eine insgesamt hohe Anzahl an indexierten Seiten für die gesamte Domain zusammen.

SEO-KPIsAbb.15: SEO-KPIs deutscher Autohersteller (Stand: 27.01.2014)

Ohne die einzelnen Domains hinsichtlich Backlinkstruktur oder Social Media-Management genauer unter die Lupe genommen zu haben ist interessant zu sehen, dass Sistrix für Porsche und BMW die höchste Anzahl an sozialen Signalen abbilden. Während Porsche 80% davon über Google+ generiert, ist es bei BMW eher Facebook. Am wenigsten Aktivitäten bzw. Social Signals erzielt Opel, was sich auch bei der Anzahl an Backlinks wiederholt. Neben den absoluten Werten ist hier insbesondere bei Porsche, die Herkunft der Backlinks auffällig. Während die Domains von allen deutschen Automobilherstellern am meisten Backlinks im eigenen Land generieren, kommen von Porsche mit 39% am meisten Backlinks aus den Vereinigten Staaten.

Anmerkung (kein Fazit!)

Ziel dieses Artikels ist es eine Vergleichbarkeit der deutschen Automobilhersteller auf Basis der genannten SEO-KPIs und der Sistrix-Toolbox, zu ermöglichen. Als jemand der sich eher auf Fakten, als auf die viel zitierten „Bauchgefühle“ verlässt, interessieren mich Zahlen & Fakten. In der Hoffnung, dass es dem ein oder anderen von Euch ähnlich geht, freue ich mich jederzeit über Anregungen und Feedback.

Heiko Stiegert

Heiko Stiegert ist Head of Performance-Marketing der mediaworx berlin AG. Als Online Marketing Consultant berät er Unternehmen vom StartUp bis hin zu weltweit agierenden Unternehmen. Als Marketeer der seinen Job bei mediaworx seit über 13 Jahren mit Leidenschaft ausfüllt, liegt sein Fokus auf Marketing-Automation, Suchmaschinen- und Content-Marketing. Zudem schreibt er als Buchautor und Blogger bereits seit über 12 Jahren für diverse Online-Blogs und Fachmagazine.

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