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Mouse Tracking & Heatmap Tools: Schwächen analysieren

„Weiter Links, noch ein Stück, genau da ist doch der Button du **pp. Jetzt nur noch draufklicken. Das sieht man doch.“ Ja, Mousetracking zur Analyse von Nutzerverhalten hat Suchtfaktor und entwickelt sich mittlerweile zur ernsten Katzenvideo-Konkurrenz. Wir zeigen euch, was ihr aus den tollen Mausvideos rauslesen könnt.

Manchmal möchte man seinen Besuchern gerne über die Schulter schauen. Manchmal würde man gerne verstehen, warum sich Menschen so verhalten, wie sie sich auf Websites verhalten. Manchmal kann man auch einfach nur den Kopf schütteln. In jedem Fall geht man aber schlauer aus der Analyse.

Maus- Click- & Heatmap Tools

Welche Mousetracking Tools gibt es überhaupt auf dem Markt? Hier eine kleine Übersicht von Click-, Mousetracking und Heatmap Tools:

Die Vorteile von Mouse Tracking Tools

Insbesondere in Kombination mit Web Analytics entwickeln Mouse Tracking Tools die volle Stärke. So können Seiten und Elemente, die größere Probleme verursachen in Analytics identifiziert und später via Mouse Tracking Tool tiefer analysiert werden. Liefert Web Analytics primär das „WO“, so trägt das Mouse Tracking entscheidend dazu bei, die Frage nach dem „WAS und WARUM“ zu beantworten. Es lassen sich dabei bspw. folgende Fragen beantworten:

  • Wo liegt die Aufmerksamkeit der Nutzer auf der Seite?
  • Welche Elemente werden überhaupt wahrgenommen?
  • Mit welchen Elementen interagieren die Besucher?
  • Wird gescrollt und wenn ja, wohin?
  • Wie wird mit Formularen auf der Seite umgegangen?

 

Integration von Mouse Tracking Tools

Wer noch keinen Tag Manager verwendet, für den wird es nun Zeit, sich damit zu beschäftigen. Denn über den Tag Manager lassen sich auch Mouse Tracking Tools ganz einfach integrieren. Ein Trigger, der auf allen Seiten auslöst und die Projekt ID aus dem Login zum Mouse Tracking Tool reichen aus, um ins Mausetracking zu starten. Die Kosten bewegen sich zwischen ca. 30€ und 400€ pro Monat je nach Besuchervolumen. Nicht vergessen sollte man die Ergänzung in den Datenschutzhinweisen. Die meisten Tools bieten hierfür eine auf Deutsch vorformulierten Textabschnitt inkl. Opt-out Möglichkeit. Ist das Tool integriert, kann die Aufzeichnung starten. Film ab.

Interpretation von Mouse Tracking Daten

Die Tools liefern je nach Variante verschiedene Darstellungen. So gehören Einzelsitzungen, Heatmaps, Klicktmaps und Scrollmaps mittlerweile zum Standard. Viele Tools liefern zudem die Möglichkeit zu On-Site Befragungen.

 

Einzelvideos erlauben die Betrachtung von Usern auf der Seite

Meist lassen sich Mausvideos in einer Einzelbetrachtung ansehen, in der man die Bedienung der Website quasi als Beobachter betrachten kann. Gefühlt sitzt man direkt neben dem Besucher. Der Vorteil: Das ist keine Laborsituation, sondern eine tatsächliche Nutzung. Der Nachteil: Man kann nicht genau sagen, was den Benutzer in diesem Moment gestört / unterbrochen hat. Hier wird aber die Wichtigkeit klar, schnell zum Punkt zu kommen und Wiedereinstiege zu ermöglichen.

 

Heatmaps lassen übergreifende Verhalten erkennen

Auf Heatmaps lassen sich besonders spannende Bereiche einer Website erkennen. So lassen sich überlagerte Darstellungen von Klickmustern und Mausbewegungen erstellen. In Kombination mit dem Nutzerfluss aus Analytics bekommt mein einen ganzheitlichen Blick auf das Nutzerverhalten.

Scrollmaps

Scrollverhalten geben einen guten Einblick über sichtbare Elemente für User und die Scrollaktivitäten. Relevante Informationen, die nicht im roten Bereich (dieser ist Initial für die meisten User sichtbar) liegen, sollten nach Möglichkeit dorthin verschoben werden. Eine Attention Ansicht gibt weitere Auskunft über den möglichen Fokus der Aufmerksamkeit.

Formularanalyse

Bei Formularen sollte man es nicht zu schwer machen. Einfache Fehler können dazu führen, dass Nutzer frustriert die Seite verlassen. Im Beispiel unten führt eine fehlerhafte Validierung der Formularfelder zu knapp 1.000 Formularabbrüchen und treibt die Bearbeitungsdauer für jene, die sich doch durch das Formular quälen an die Geduldsgrenzen.

Fazit:
Mousetracking Tools sind ein weiterer Aspekt bei der Interpretation von Nutzerverhalten auf der Seite. Eine gut implementierte Analytics Instanz kann Impulse für Fragestellungen geben, Mousetracking unterstützt dann bei der Frage nach den Beweggründen. Um ein ganzheitliches Bild zu erhalten, bieten sich Segmente und weitere User Research Methoden an. Wichtig dabei ist es, konkrete Handlungen ableiten zu können und damit in den nächsten Optimierungsschritt zu gehen.

Mit welchen Tools hast du gute / schlechte Erfahrungen gemacht und warum?

Roland Lindner

Roland Lindner ist als Digital Consultant mit für den Auf- und Ausbau der Online-Marketing-Strategien (Ecommerce, Digital Analytics, Performance Marketing & MPO) innerhalb der mediaworx berlin AG verantwortlich.

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