Mit Cross-Domain Tracking (Domainübergreifendes Tracking) kann man einen Nutzer in einem einzigen Google Analytics-Konto während seines gesamten Verhaltens über mehrere, von Ihnen kontrollierte Domains (z. B. mysite.com und myshoppingcart.com), hinweg verfolgen. Ziel ist es, eine saubere Domain-übergreifende Messung des Nutzerverhaltens zu gewährleisten. Wenn man dazu nicht in der Lage ist, kann dies folgende business-relevante Auswirkungen haben:
- man kann die Leads nicht dem richtigen Kanal zuordnen und somit keine ideale Budget-Allokation der Kanäle gewährleisten
- Customer-Journeys und Marketingaktivitäten können nicht einheitlich gemessen werden
In diesem Artikel erläutern wir daher, in welchen Fällen die Implementierung von Cross-Domain Tracking notwendig ist und welche Schritte zu befolgen sind, um dein Projekt zum Erfolg zu führen.
Cross-Domain Tracking: Wann ist es notwendig?
1. Wenn Sie mehrere Subdomains haben: Nicht notwendig
- Landet ein neuer Nutzer auf einer Website, wie z.B. beispiel.de, werden im Browser des Nutzers verschiedene Cookies gespeichert, unter anderem das Google-Analytics-Cookie (sofern Google Analytics installiert ist).
- Wenn der Nutzer eine Subdomain von beispiel.de besucht, kann das Cookie, da es auf der Domain beispiel.de gespeichert ist, von allen Subdomains gelesen werden. In diesem Fall ist das Cross-Domain Tracking nicht notwendig.

2. Wenn Sie mehrere Domains haben: ist Crossdomain-Tracking notwendig
Zum besseren Verständnis der Situation, werden wir zwei imaginäre Domains verwenden: beispiel.de (Quelldomain) und beispieldomain.de (Zieldomain)

Cookies auf beispiel.de unterscheiden sich von Cookies auf beispieldomain.de, da es sich um zwei völlig unterschiedliche Domains handelt. Wenn ein Nutzer zum ersten Mal auf beispiel.de landet, speichert Google Analytics ein neues Cookie auf dem Browser des Nutzers. Wenn derselbe Nutzer auf beispieldomain.de geht, wird dieser Nutzer von Google Analytics als neuer Nutzer behandelt. Tatsächlich wird beispieldomain.de nicht in der Lage sein, das von beispiel.de gespeicherte Cookie zu lesen, wegen der Same Origin Policy.
Nach der „Same Origin Policy“ kann eine Domäne auf Cookie-Daten vom Browser zugreifen, wenn das Cookie von der Same Origin geschrieben wurde (Same Origin = gleicher Host).In diesem Fall ist die einzige Möglichkeit, den gesamten Weg des Nutzers von beispiel.de zu beispieldomain.de zu tracken, die Implementierung von Cross-Domain Tracking. Was passiert, wenn Sie kein domänenübergreifendes Tracking umsetzen?

Wenn ein Nutzer ohne Cross-Domain-Tracking über die organische Suche auf beispiel.de landet und dann auf einen Link klickt, der von beispiel.de zu beispieldomain.de führt, startet Google Analytics eine neue Sitzung, anstatt die gleiche Sitzung zu halten. Warum? Weil, wie bereits erwähnt, beispieldomain.de nicht auf Cookie-Daten von beispiel.de (2 verschiedene Hosts) zugreifen kann. Daher hat man auf beispiel.de einen neuen aktiven Nutzer und auf beispieldomain.de auch einen neuen aktiven Nutzer, das heißt 2 Nutzer und zwei Sitzungen. Wenn dieser Nutzer einen Kauf oder Lead auf beispieldomain.de abschließt, wird der Lead oder der Kauf zudem nicht dem organischen Suchkanal zugeordnet. Er wird dem Direkt-Traffic zugeordnet. Das ist nicht optimal, wenn Sie Ihre Marketingaktivitäten richtig messen und verbessern wollen
Mit Cross Domain Tracking haben Sie eine einheitliche Messung. Wenn ein Nutzer beispiel.de über die organische Suche besucht und einen Kauf oder Lead auf beispieldomain.de macht, dann wird dieser Kauf oder Lead dem Kanal der organischen Suche zugeordnet und ein einzelner Nutzer in Google Analytics über diese beiden Domains gezählt.

Um den gesamten Benutzerweg zwischen zwei Domains zu messen, ist eine vorherige Einrichtung des Cross-Domain-Trackings erforderlich. Im folgenden Abschnitt erläutern wir die Schritte, die dafür nötig sind.
Cross-Domain Tracking: die notwendigen Schritte für eine erfolgreiche Implementierung
Damit Cross-Domain Tracking auf Ihrer Website und der Google Analytics-Property funktioniert, müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein.
Schritt 1: Alle Domains müssen derselben Google Analytics-Property zugeordnet sein
Hier gibt es nicht viel zu ergänzen. Cross-Domain Tracking funktioniert nur, wenn Quell- und Zieldomain derselben GA-Property zugeordnet werden. Das bedeutet, dass die Tracking-ID (UA-xxxxxxxxxxxx-xx) während der gesamten Customer-Journey dieselbe sein muss.
Schritt 2: Aktualisierung der Referral Exclusion List in Google Analytics
Die Referral Exclusion List sorgt dafür, dass Traffic von der Quelldomain zur Zieldomain zur gleichen Sitzung zählt, was für Sie wichtig ist, um den Cross-Domain Traffic zu verstehen. Wenn Sie diese Referral Exclusion List in GA nicht aktualisieren, startet Google Analytics eine neue Sitzung, wenn ein Nutzer von der Quell- zur Zieldomain navigiert (und zwar auch dann, wenn Sie die drei anderen Schritte implementiert haben).
Schritt 3: Die URL der Zielseite muss mit einem URL-Parameter (_ga) gekennzeichnet werden
Dieser Teil ist der heikelste. Es gibt verschiedene Methoden, wie Sie diesen _ga-Parameter zur URL hinzufügen können. Je nach Kontext müssen Sie diesen mit Bedacht wählen. Ohne auf zu viele technische Details einzugehen, werden im Folgenden die verschiedenen Methoden zur Dekoration der Ziel-URL erläutert: Wie navigiert ein Nutzer von der Quell- zur Zieldomain?
- Der Nutzer klickt auf einen Link auf der Quelldomain (der auf die Zieldomain weiterleitet), Lösung zur Dekoration der Ziel-URL: Auto Link Domains
- Der Nutzer schickt ein Formular auf der Quelldomain ein (das auf die Zieldomain weiterleitet), Lösung zur Dekoration der Ziel-URL: „Decorate Form“ Tag von Tag Manager
- Der Nutzer lädt eine Seite in der Quelldomain, die einen Iframe aus der Zieldomain hat, Lösung zur Dekoration der Ziel-URL: mit einem Entwickler Kontakt aufnehmen
- Andere Interaktion (wenn keine andere zuvor beschriebene Option funktioniert), Lösung zur Dekoration der Ziel-URL: mit einem Entwickler Kontakt aufnehmen
Obwohl es möglich ist, den _ga-Parameter in die Ziel-URL mit Hilfe des Google Tag Managers hinzuzufügen (über die Auto-Link-Einstellung und den „Decorate Form“-Tag), empfehlen wir, wenn Sie die Möglichkeit haben, einen Entwickler für eine stabile Implementierung zu verwenden.
Schritt 4: Das allowLinker-Feld muss auf der Ziel-URL aktiviert sein
Sobald Sie es geschafft haben, die URL der Zieldomain zu dekorieren (und der _ga-Parameter in der URL sichtbar ist), müssen Sie Google Analytics (auf der Zieldomäne) anweisen, diesen Parameter zu lesen und das _ga-Cookie auf der Zieldomainentsprechend zu aktualisieren. Dies erfolgt durch Aktivieren des allowLinker-Feldes im Google Tag Manager-Container von der Zieldomäne.
Wenn Sie diese vier Schritte zur Einrichtung des Cross-DomainTracking durchlaufen haben, müssen Sie testen, um sicherzustellen, dass alles gut funktioniert.
Fazit zu Cross-Domain Tracking
Cross-Domain Tracking ist definitiv kein einfaches Thema und steckt voller kniffliger Stellen. Es ist jedoch notwendig, wenn Sie das Nutzerverhalten zwischen verschiedenen Domains verfolgen wollen. Dazu müssen Sie die vier in diesem Artikel beschriebenen Schritte befolgen. Wenn alle vier die Prüfung bestanden haben, sollte das Cross-Domain Tracking reibungslos funktionieren.